Mittlerweile gibt es viele gute, unterstützenswerte Ansätze für intelligenten Klimaschutz auf kommunaler Ebene, wie z.B. die Umstellung auf Elektrobusse, die Einführung einer PV-Pflicht für Neubauten, die Förderung regionaler Produkte oder auch die verstärkte Verwendung von Holz als Baustoff, um nur einige Beispiele zu nennen. Klimaschutz ist aber äußerst komplex. Nicht alles, was sich gut und klimaneutral anhört ist tatsächlich gut und klimaneutral. Ein prominentes Beispiel hierfür ist die aktuelle Art der Elektromobilität. Ich spreche mich nicht gegen die Elektromobilität aus – jedoch leistet diese Technologie erst dann einen signifikanten Beitrag zur CO2-Reduktion, wenn sowohl der Strom-Mix als auch die Herstellung von Akkus klimafreundlicher und die Speicherung von regenerativem Strom (z.B. mittels vehicle-to-grid) unproblematischer wird. Klimaschutz ist dann effizient, wenn er ohne ideologische Voreingenommenheit angegangen wird. Effizienter Klimaschutz umfasst eine kluge Ausweisung von Gewerbegebieten genauso wie eine durchdachte Gestaltung von Wohngebieten. Nicht jeder Radweg ist per se klimaneutral und nicht jede Investition in automobile Infrastruktur ist a priori klimaschädlich. Wenn Herrenberg aufgrund fehlender Parkmöglichkeiten als Einkaufsstadt nicht attraktiv ist, dann fahre ich zum Einkaufen eben woanders hin. Dann emittiere ich nicht von Kuppingen kommend 1,7 kg CO2 für die Strecke nach Herrenberg und zurück sondern 9,5 kg CO2 auf dem Weg nach Sindelfingen und zurück. Zu einem effizienten Klimaschutz gehört daher auch, dass wir unseren Bürger/Innen eine funktionierende Infrastruktur vor Ort bieten.